Die Redewendung «mit Pauken und Trompeten» deutet ja nicht gerade auf wohlklingende, gepflegte Blasmusik hin. Unser diesjähriges Konzertmotto «mit Pauken, Saiten und Trompeten» versprach aber genau dies. Ein Konzert, in dem verschiedene Klangkörper in Harmonie zusammenspielen. Für die meisten von uns war ein Zusammenspiel mit Saiteninstrumenten eine völlig neue Erfahrung. Nach 2 Konzerten muss ich sagen, das Projekt war erfolgreich. Es hat sich gelohnt.
Das ganze Konzert wurde in 2 Teile aufgeteilt.
Im ersten Teil waren nur die Musikantinnen und Musikanten der StaMuRo aktiv. Nach gewohnter, intensiver Probearbeit unter der bewährten, kompetenten Leitung von Guido Schwalt erarbeiteten wir die verschiedensten Melodien, die wir 2x einem interessierten Publikum vortragen konnten. In gewohnter Weise starteten wir mit einem temporeichen, melodiösen und wohl sehr bekannten Stück dem «le gendarme de Saint-Tropez». Es folgten weitere Melodien, deren Wiedergabe wir sehr genossen. Ein Höhepunkt war das Stück «Aretha! The Queen of Soul». Die verschiedenen Melodien, die Wechsel der Tempi war wohl anspruchsvoll, aber das Üben hat sich auf jeden Fall gelohnt, was ich aus dem Beifall geschlossen habe. Das Highlight dieses Musikblocks war aber die Zusammenarbeit unserer Pianistin Brigitte Eigenmann mit dem Posaunisten Remo Naeff im Stück «feelin’ good». Ich erinnere mich an die erste Probe, in der wir dieses gemeinsame Solo erstmals zu hören bekamen. Wir waren alle so fasziniert, dass wir sämtliche nachfolgende Einsätze verpassten.
Im Anschluss an diesen ersten Teil mussten in der Pause die Plätze für die Musikantinnen und Musikanten des Orchestervereins Rorschach und des Kammerorchesters Goldach eingerichtet werden. Mit dem Stück «Pomp and Circumstance» leitete Gido Schwalt den 2. Teil ein, in dem nun das Zusammenspiel von Blas- und Streichmusik in den verschiedensten Varianten genossen werden konnte. In den Proben wurde immer wieder betont, dass sich die Bläserinnen und Bläser lautstärkemässig etwas bremsen sollten, um die Streichmusik nicht zu übertönen. Umso überraschter waren wir heute, als Rainer Thiede, der Leiter des Kammerorchesters Goldach, in der Vorprobe die Mitglieder der StaMuRo ermunterte, im Stück «Music from Evita» die Forte-Stellen auch forte zu spielen. Das haben wir dann auch gemacht, achteten aber dennoch gut auf die Streicherinnen und Streicher.
In diesem 2.Teil wurde die Leitung unter Guido Schwalt und Rainer Thiede aufgeteilt. Auch wenn wir, logischerweise, sehr auf Guido Schwalt und seine Art des Dirigierens fokussiert sind, war ich doch erstaunt, wie gut wir uns auf Rainer Thiede einstellen konnten. Auch dieser 2. Teil war sehr abwechslungsreich und brachte viel Können zum Vorschein. Die Einleitung zu «Habanera» wurde nur von den Celli gespielt, was den besonderen warmen Klang dieser Instrumente hervorhob. Im bekannten irischen Volkslied «Shadows» spielte die Profigeigerin Leoni Brauchli am Samstag das Solo. Am Sonntag übernahm diesen Part Johanna Masiero. Mich hat nicht nur die Virtuosität dieser beiden Geigerinnen fasziniert, sondern auch die unterschiedliche Klangfarbe der Instrumente.
Im Stück «Englishman in New York» wurde das besondere Können von Eveline Roettig und Martin Scheifele gefordert. Zusammen spielten Sie das Klarinettensolo. Doch hatte man den Eindruck, dass nur ein Instrument zugange wäre. Auf die Frage des Moderators an Eveline, wie dieses Kunststück zustande käme, wies sie auf das langjährige, gemeinsame Musizieren hin.
Langanhaltender, intensiver Beifall ertönte nach dem Stück «Music from Evita», was mich eigentlich nicht überraschte. Sogar während des Musizierens musste man aufpassen, dass man nicht ins Träumen geriet – vermutlich ging es nicht nur mir so. Aber in diesem Stück war das Zusammenspiel von Streich- und Blasmusik so klangvoll und doch weich – wunderschön. Eveline antwortete dem Moderator auf die Frage, wie sie das Zusammenspiel mit Saiteninstrumenten empfinde, dass die unterschiedlichen Klangkörper die Faszination ausmachen. Und dann waren wir mit dem «James Bond Medley» bereits am Ende unseres Konzertes angelangt. Mit «Go West» als Zugabe wurde noch einmal die Flötistinnen gefordert. Auch sie meisterten diese Herausforderung mit Bravour. An dieser Stelle möchten wir unserer Flötistin Jaqueline, die krankheitshalber zu Hause bleiben musste, von Herzen gute Besserung wünschen. Das Stück «The Never Ending Story» setzte dann den Schlusspunkt des Jahreskonzertes 2024. Und es wird eine «The Never Ending Story» sein. Ich bin gespannt, zu welchem Thema wir Sie wieder in einem Jahr einladen dürfen – dann hoffentlich wieder, wie gewohnt, im Januar.
An dieser Stelle möchte ich unserem Dirigenten Gido Schwalt, im Namen aller ganz herzlich danken. Wie immer, hat er einen immensen Einsatz geleistet und uns mit viel Schwung und Engagement durch dieses Konzert geführt.
Ebenso möchte ich Rainer Thiede ganz herzlich für seinen Einsatz, sein Engagement danken. Auch unter seiner Leitung fühlten wir uns gut aufgehoben.
Ein grosser Dank geht auch an Christian Gygax und seine HDG-Veranstaltungstechnik, der uns, wie immer, kompetent und gekonnte mit Licht und Ton versorgt hat.
Bedauerlicherweise mussten wir am Sonntag leider interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer heimschicken – der Saal war voll. Aber Sie alle haben in einem Jahr wieder Gelegenheit, sich ein Konzert der StaMuRo zu Gemüte zu führen.
Wir freuen uns, Sie dann wieder begrüssen zu dürfen.
Lotti Kobel, Redaktorin
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